Home Mein Angebot Interkulturelle Arbeit ProRespekt

ProRespekt will Denkanstöße geben, sensibilisieren, Bewusstsein schärfen, Räume schaffen, um miteinander und voneinander zu lernen. ProRespekt will Lust darauf machen, sich nachhaltig weiter mit den Themen Respekt und interkulturelle Verständigung zu beschäftigen.

Geschlecht und Kultur, Alter und Religion, ethnische und nationale Herkunft, sexuelle Orientierung und Hautfarbe prägen den eigenen Alltag wie das gesellschaftliche Zusammenleben. Vielfalt und Unterschiedlichkeit sind zugleich Bereicherung und Konfliktursachen.

Kultur- und geschlechtsspezifisches Verhalten werden erlernt, verinnerlicht und tradiert. Vorurteilsstrukturen sind gesellschaftlich konstruiert und durch individuelle wie kollektive Bewusstwerdungs- und Entwicklungsprozesse veränderbar.

Für einen kulturübergreifenden Dialog und für eine produktive interkulturelle Verständigung bedarf es sowohl einer Auseinandersetzung mit der eigenen Identität als auch der Bereitschaft zur Empathie für die Situation anderer. Die ständige Reflexion eigener Sichtweisen und Vorurteile ist eine wichtige Grundlage im Verständigungsprozess von Menschen mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen.



Ziele:

Die Teilnehmenden sind sensibilisiert für unterschiedliche kulturelle bzw. geschlechtsspezifische Orientierungen und Lebensweisen

Die Teilnehmenden gehen bewusster mit der eigenen kulturellen, religiösen, politischen und geschlechtsspezifischen Identität um

Die Teilnehmenden sind sich bewusst über die Entwicklung von Vorurteilen, Diskriminierung und Rassismus und sind bereit, eigene Vorurteile zu hinterfragen

Die Bereitschaft zu Dialog und Kooperation zwischen den Kulturen, Religionen, Weltanschauungen und Geschlechtern ist gefördert

Kulturelle Vielfalt wird als Bereicherung erlebt

Die Teilnehmenden sind für ungleiche Machtzugänge und Ressourcenverteilung entlang geschlechtlicher und kultureller Grenzen sensibilisiert

Die Teilnehmenden haben an interkultureller Kompetenz hinzu gewonnen.



Geplanter Projektablauf
Verschiedene Institutionen der Jugendarbeit (Jugendfreizeitstätte, Schule, Vereine und Gemeinden) werden in diesem Projekt zusammengeführt. Bisher arbeiten zwar alle Institution mit der gleichen Zielgruppe, jedoch mit unterschiedlichen Zielsetzungen und/oder Arbeitsschwerpunkten.

Die Durchführung eines gemeinsamen Projekts über einen Zeitraum von 6 bis 9 Monaten) stellt einen neuen Ansatz dar, mit Hilfe dessen die Gesamtwirkung erhöht werden soll. ProRespekt bietet den beteiligten Institutionen - neben der fachlichen Fortbildung - Raum, um miteinander ins Gespräch zu kommen, untereinander Erfahrungen auszutauschen, Synergien zu entwickeln und Vernetzungen zu gestalten.

Dabei fließt das Engagement und die Kreativität aller am Projekt Beteiligten in den Gesamtprozess ein, so dass entsprechende Veränderungen in den beteiligten Institutionen, aber auch im gesamten Stadtteil, initiiert und verankert werden.

Die erforderliche Professionalität wird in den Trainings vermittelt, die in folgender Reihenfolge durchgeführt werden

1. Workshops mit den verantwortlichen GruppenleiterInnen und PädagogInnen
Aufbauend auf den vorhandenen Strukturen im Stadtbezirk werden im ersten Schritt die Leitenden (LehrerInnen, GruppenleiterInnen, SozialarbeiterInnen) der beteiligten Einrichtungen in heterogenen Gruppen (12 - 15 TN) geschult. Dies geschieht, damit sie

a) Sich selbst als ein Teil des Projekts verstehen und somit den Prozess aktiv mitgestalten

b) Selbst geschult sind, d.h. für Vielfalt sensibilisiert sind, das Entstehen und Reproduzieren von in ihren Einrichtungen verwendeten Vorurteilen und Stereotypen reflektieren, um so Handlungsstrategien entwickeln und unterstützen zu können

c) erarbeiten können, welche institutionellen Bedingungen in ihrem konkreten Arbeitsumfeld verändert werden müssen, um Toleranz und Akzeptanz verstärkt leben zu können

d) in der Lage sind, in ihren Einrichtungen bei den Jugendlichen für die ProRespekt-Fortbildungen zu werben und die erforderlichen Informationen über Ziele und Inhalte adäquat weiterzugeben

e) auch nach Beendigung des Projekts den Diversity-Prozess weiterentwickeln und somit für Nachhaltigkeit sorgen



2. Supervision bzw. gesteuerte Intervision und Coaching
Nachdem die Trainingsmaßnahmen mit den GruppenleiterInnen/PädagogInnen abgeschlossen sind, werden über einen Zeitraum von sechs Monaten Termine zum gesteuerten Erfahrungsaustausch und zum Einzelcoaching angeboten. Somit haben die Verantwortlichen der Einrichtungen zum einen die Möglichkeit, mit ihren KollegInnen über ähnliche oder unterschiedliche Erfahrungen zu reflektieren, sich Anregungen einzuholen oder aber auch vertiefte Kenntnisse zu einzelnen Übungen des ProRespekt-Projekts zu erhalten.
Zum anderen erhalten sie durch das Coaching die Möglichkeit, individuelle Fragen oder Problemstellungen zu bearbeiten.

3. Fortbildung der Jugendlichen
Im nächsten Schritt werden die Jugendlichen der beteiligten Einrichtungen in heterogenen Gruppen (15 – 18 TN) geschult, wobei auch hier der Grundsatz der Freiwilligkeit Voraussetzung für eine Teilnahme ist.

4. Ausbildung von MultiplikatorInnen
Angestrebt ist es, unter den Jugendlichen MultiplikatorInnen, sog. Peer-Trainer-Innen fortzubilden, die nach den Fortbildungen selbst in der Lage sind, ihr Wissen an Jugendliche weitergeben und ein wichtiger Baustein sind, damit die Nachhaltigkeit des Projekts gewährleistet ist.

5. Supervision bzw. gesteuerte Intervision der Peer-TrainerInnen und Coaching
Um diesen Ansatz nachhaltig in den unterschiedlichen Einrichtungen und evtl. darüber hinaus im gesamten Stadtteil wirken zu lassen, werden die ausgebildeten Jugendlichen über einen Zeitraum von sechs Monaten nach dem Training begleitet.

In den Supervisionstreffen erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit KollegInnen über ihre Erfahrungen auszutauschen, über auftauchende Schwierigkeiten zu reflektieren bzw. sich im Einzelcoaching Unterstützung in konkreten Situationen einzuholen.

6. Evaluation
Drei Monate nach Abschluss des Projekts erfolgt eine Auswertung des Gesamtprojekts. Sie dient zum einen dazu, den Erfolg zu messen, zum anderen der kritischen Weiterentwicklung und Nachhaltigkeit des Projekts.

Rahmenbedingungen
a) Kriterien für die Auswahl der Stadtbezirke:

Hoher Anteil von MigrantInnen

Hohe Problemlage

Gute Strukturen (Religiöse Gemeinden, Jugendzentrum, etc.)

Vielfalt


b) Auswahl der Teilnehmenden an den Trainingsmaßnahmen

Freiwilligkeit

Zuerst werden die Leitenden trainiert, dann die Jugendlichen

Prinzipielle Zustimmung aller beteiligten Institutionen

Gruppengröße zwischen 12 und 18 Personen



Diese Projektidee wurde von gemeinsam von Sabine Früendt, Anne Werthmann und Andreas Goosses aus dem »Netzwerk Diversity Berlin – Dortmund – Köln« entwickelt.

Andreas Goosses, Dipl. Psych., M.A.,
Studium der Psychologie, Lateinamerikanistik und Politikwissenschaft.
Coach, Berater, Trainer und Dozent. Einzel- und Gruppenberatung, Psychotherapie, Gender Training, Gender Mainstreaming, Managing Diversity, Interkulturelle Kompetenz (Trainer und Ausbilder für Eine Welt der Vielfalt e.V., Referent im wiss. Weiterbildungsangebot DiVersion: Managing Gender & Diversity)

Sabine Fründt, Islamwissenschaftlerin M.A.,
freiberufliche Organisationsberaterin und Trainerin für Interkulturelle Kompetenz (Schwerpunkt arabisch/islamischer Kulturraum), Gender Mainstreaming und Diversity Management; Ausbildung zur Trainerin von »Eine Welt der Vielfalt«; als Dozentin »Deutsch für Ausländer« mehrjährige Erfahrung mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen


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